Ist das Kabinengepäck die neue Goldene Gans der Billigflieger? Nach Ryanair ändert nun auch Wizz Air seine Gepäckpolitik in diesem Bereich. Ab dem 1. November dürfen Passagiere von Wizz Air ein Handgepäckstück mit einem Gewicht von höchstens 10 kg und einer Größe von maximal 40 x 30 x 20 cm kostenlos im Frachtraum mitnehmen (bisher 55 x 40 x 23 cm).
Die Verringerung der maximalen Größe ist nicht unbedeutend, da dies dazu führt, dass Kabinengepäck mit Rollen in Standardgröße von der kostenlosen Freigepäckmenge ausgeschlossen wird. Um ein Gepäckstück mit Rollen im Format 55 x 40 x 23 cm mit in die Kabine zu nehmen, müssen Passagiere die WIZZ Priority-Option erwerben, die online je nach Flug mit 5 bis 12 € berechnet wird. Zusätzlich zu den bestehenden Freimengen von 20 kg und 32 kg führt Wizz Air passenderweise eine neue Freimenge ein, mit der ein Gepäckstück von bis zu 10 kg im Frachtraum aufgegeben werden kann. Der Preis: 7 €.
"Kundenzentrierte Gepäckpolitik"
Wie Ryanair stellt auch Wizz Air diese Neuerungen als großen Fortschritt für die Verbraucher und eine "kundenzentrierte Gepäckpolitik". "Diese transparente Gepäckpolitik soll den Passagieren das Boarding erleichtern und sicherstellen, dass alle Passagiere ein kostenloses Handgepäckstück an Bord aller Flugzeuge der Fluggesellschaft mitnehmen können."Die Low-Cost-Preise sind nicht zu unterschätzen.
Und Wizz Air geht sogar noch weiter und versichert, dass "laut Firmenhistorien zeigen die Zahlen, dass mehr als 10.000 Flüge pro Jahr wegen Gepäckstücken verspätet sind".. Nichts anderes! Aber machen wir uns nichts vor, die Billigflieger haben vor allem einen Weg gefunden, die Kontrolle zurückzugewinnen und eine neue Einnahmequelle zu erschließen, während die Passagiere begonnen hatten, sich an das Billigflugsystem anzupassen und sich die noch verfügbaren Gratisangebote so gut wie möglich anzueignen.
Übrigens demontiert Wizz Air seinen Gedankengang schließlich selbst: "Die Zahlen zeigen, dass die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in den letzten fünf Jahren kontinuierlich gesunken ist und dass nun ein Drittel der Passagiere von Wizz Air eine Reise von drei Tagen oder weniger bucht".Das Unternehmen erklärt, dass es sich hierbei um eine "sehr gute Idee" handelt. "Infolgedessen reisen die Passagiere mit leichtem Gepäck und ein Drittel der Passagiere kauft die Option des aufgegebenen Gepäcks".. Der Dienst "neu und transparent" war also ein hervorragender Trick, um die restlichen zwei Drittel zu besteuern, die es schafften, zu fliegen, ohne zusätzlich etwas für ihr Gepäck zu bezahlen. Die Könige des Marketings haben den Rest erledigt!
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